Ölberg-Hub

Das aktuelle Projekt zur Nachhaltigkeit im Quartier: Projekt NTiB – Unternehmer/innen für die Nordstadt e.V. (nord-stadt.de)

Der Film zum Hub: https://www.youtube.com/watch?v=_r00GPc89Ww

Mehr zum Ölberg-Hub: >> Beratungskiosk | >> HUB-Kalender | >> HUB-Kontakt | >> HUB-Finanzen | >> Projekt NTiB

Ein Ölberg-Hub?

Der Ölberg als Quartier in der Elberfelder Nordstadt nimmt seit den 2000er Jahren in Bezug auf soziales und soziokulturelles, kurz zivilgesellschaftliches Engagement, eine herausragende Stellung in Wuppertal ein.

Bereits 2001 gab es erste Treffen, die zum Thema hatten, die sozialen Rahmenbedingungen und das Erscheinungsbild des Ölbergs zu verbessern. Diese Treffen fanden damals in dem Stadtteiltreffpunkt an der Ecke Marienstr./Zimmerstr.(ehemalige Bäckerei Klußmann) statt, der vom Arbeitskreis Nordstadt getragen wurde. Leider musste der Stadtteiltreff wegen der finanziellen Rahmenbedingungen 2002 wieder schließen.

Die Aktivitäten auf dem Ölberg und in der Nordstadt hatten alle zum Ziel, den Stadtteil als lebenswerten Ort zu erhalten und zu attraktivieren. Die Identität der Bewohner und Bewohnerinnen sollte gestärkt werden.

Viele Aktivitäten machten den Ölberg tatsächlich zu einem der beliebtesten Viertel in Wuppertal. Dazu gehörten Kunst in leerstehenden Ladenlokalen, das Fahnenmeer über der Marienstraße, die Umgestaltung des Schusterplatzes mit starker Bewohner:innenbeteiligung, zahlreiche Ölbergfeste, die Gerüch(t)eküche, als soziokulturelle Aktion im öffentlichen Raum und in Ladenlokalen, der Ölbergmarkt, die Nordstadtbroschüre u.v.m..

Im Rahmen der Bewohner:innenbeteiligung zur Umgestaltung des Schusterplatzes wurde für mehrere Monate das leerstehende Ladenlokal Marienstr. 47 angemietet. Die Hoffnung, dieses als Stadtteiltreffpunkt zu etablieren, scheiterte an Vorgaben des Bauordnungsrechtes.

Seitdem fehlen dem Quartier Ölberg Räumlichkeiten, die für ein zivilgesellschaftliches Engagement, das soziokulturelle und politische Impulse geben kann, zu nutzen wären. Stadt(teil)entwicklung aus Sicht der Bewohner:innen und Teilhabe an (politischen) Entscheidungen, die das Quartier betreffen, werden damit erschwert.

Die Nutzung von Räumlichkeiten anderer Organisationen, wie Kirchen, sozialen Einrichtungen oder migrantischen Vereinen bspw. waren und sind nur im Gaststatus möglich.

Was ist der Ölberg-Hub?

Dennoch existieren seit Jahren diverse Netzwerke auf dem Ölberg, auch unabhängig von der Raumfrage. Diesen Netzwerken und den vielen Ideen und Tätigkeitsbereichen einen Raum, den „Ölberg-Hub“ zu geben, ist die Intention dieses Konzepts. Dem folgt auch die Begriffsbestimmung des HUBs, der, aus dem Englischen kommend, passend beschreibt, dass an einem solchen Ort, Dinge ankommen, gesammelt, sortiert und wieder verteilt werden, also gewissermaßen soll ein Drehkreuz, ein Verteilerzentrum oder ein Umschlagsplatz für zivilgesellschaftliches Engagement entstehen.

Ein Ort, ein Ladenlokal, wurde 2023 gefunden. Dieses befindet sich an der Ecke Marienstraße/Sattlerstraße. Die gesamte Erdgeschossetage umfasst ca. 70 qm und bietet Platz für diverse Aktivitäten und Angebote.

Die jetzige Initiative für einen Ölberg-Hub entsteht aus der Diskussion um eine Verkehrswende im Quartier, also zum einen aus der Erkenntnis, dass vor allem auch im Quartier eine Verkehrsverringerung und –vermeidung erfolgen muss, um den CO2-Ausstoß in Bezug auf den Klimawandel zu verringern. Zum anderen geht es darum, das Quartier lebenswerter zu gestalten, und den knappen öffentlichen Raum nicht überwiegend dem privaten motorisierten Verkehr zu überlassen.

Dementsprechend hat die Initiative „Mobiler Ölberg“ in den vergangenen Jahren angefangen Mobilstationen im öffentlichen Raum zu errichten, um den Fortbewegungsoptionen des Umweltverbundes, faktisch aber auch in Bezug auf die Wahrnehmung, mehr Raum zu geben. Das bedeutet die Stärkung des ÖPNV, Steigerung der On-Demand-Angebote, Ausbau der Sharing-Optionen vor allem in Bezug auf PKWs, aber auch Pedelecs und Lastenbikes und die Erweiterung der Fahrradinfrastruktur.

In einem gemeinsamen Projekt mit dem Wuppertal Institut, BUW, Lehr- und Forschungsgebiet „Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement“, der Neuen Effizienz gGmbH und den Unternehmer/innen für die Nordstadt e.V. wurde über die Errichtung und wissenschaftlichen Auswertung einer Mobilstation hinaus, eine Diskussion über einen sogenannten Quartiers-Hub initiiert.

Dieser Quartiers-Hub soll über die Mobilitätsangebote einer Mobilstation hinaus, weitere Angebote im Quartier mit Blick auf die soziale, materielle und kulturelle Nahversorgung bereitstellen.

Ausgangspunkt dieser Überlegung ist, dass Maßnahmen der Verkehrsvermeidung oder –verringerung die Angebotsoptionen im Quartier drastisch erhöhen müssen. Wege zur Arbeit und zum Einkaufen mit privaten PKWs müssen minimiert werden oder durch Sharing-Angebote wahrgenommen werden.

Wege für Dienstleistungen der Lieferlogistik (letzte Meile) müssen minimiert werden oder mittels eMobilität ausgeführt werden.

Daraus folgt zudem, dass die Angebote im Quartier verbessert und erweitert werden müssen. Das könnten vor allem folgende sein:

  • Schaffung von Arbeitsplätzen im Quartier (Co-Working, Urbane Produktion)
  • Stärkung von Nahversorgungsangeboten (regionale Produkte direkt von den Erzeuger:innen, Einrichtung Regiomat, Ölbergmarkt, etc.)
  • Errichtung eines flächendeckenden Netzes von Paketschließfächern und Paketshops, White-Label-Lösungen bevorzugt

Ein Quartiers-Hub hat dann die Funktion, diese Angebote zu schaffen oder zu initiieren. Als Drehkreuz und Fixpunkt für ein Netzwerk, welches sich zu den Zielen einer CO2-freien Quartiers-Zukunft bekennt.

Wofür steht der Ölberg-Hub?

Der Ölberg-Hub ist in diesem Sinne das Drehkreuz und die Heimat für ein Quartiers-Netzwerk.

Der Ölberg-Hub ist

  • Beratungsbüro für Mobilität, Energie, Energetische Sanierung, Verbraucher:innen, Wohnen und Klima, Soziale Angelegenheiten
  • Ansprechpartner für eine regionale Nahversorgung
  • Anbieter für Co-Working-Arbeitsplätze
  • Anbieter von Bildungsangeboten
  • Kunst- und Kulturort
  • Ansprechpartner für Sharing-Angebote
  • Lotse für Behördenkontakte
  • Treffpunkt für Stadtteilinitiativen
  • Anbieter von Integrationsmaßnahmen (bspw. Kurse zur Sprachförderung)

Der Ölberg-Hub kann damit auch ein „Drehkreuz“ für die soziale und kulturelle Integration unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen werden: Ein Anlaufpunkt für eine Kultur des Willkommenseins und ein soziales Miteinander in Zeiten von Krisen und Veränderungen, die auch die unmittelbaren Lebenswelten, sprich Wohnquartiere, in Beschlag nehmen.

Was passiert in 2025 im Hub?

Bereits etablierte Angebote werden fortgeführt. Das sind:

  • das Co-Working
  • der Beratungskiosk
  • die wechselnden Ausstellungen
  • der Offene Hub
  • die Re*factory
  • der Meditationsmorgen am Mittwoch
  • das Lachyoga am Morgen
  • der Initiativentreff
  • die Info- und Diskussionsveranstaltungen zu Fragen der Nachhaltigkeit
  • die Tauschbörsen

In Vorbereitung sind:

  • eine Bücherecke
  • ein Lesekreis

Und was noch?

Als räumliche Erweiterung des Hubs sind 4 Stellplätze im oberen Teil der Zimmerstraße (Nr. 47) angedacht. Im Rahmen eines gesonderten Projekts im Ölberg-Hub soll diese Fläche in das Konzept eingebunden werden. Das bedeutet, dass eine Programmierung im Hinblick auf die Funktionen einer Mobilstation überprüft werden soll. Das könnten dann sein:

  • Ausbau der Fahrradinfrastruktur
  • Mobilisierung von Sharing-Angeboten
  • Schließfachanlage / Sharing-Box / Packstation
  • Erhöhung der Aufenthaltsqualität

Kontakt:

Unternehmer/innen für die Nordstadt e.V. im Ölberg-Hub, Sattlerstr. 54, 42105 Wuppertal